Kennst du deine Lebensaufgabe?


Es ist großartig, jeden Morgen zu wissen wofür du aufstehst, wofür du buchstäblich aus dem Bett springst.
Weil du dich auf den Tag freust, auf deinen Job, deine Aufgabe, deinen Lebensinhalt. Weil du Klarheit hast.
Das zu tun, was du liebst. Was du kannst. Wofür du bezahlt wirst. Und was die Welt von dir braucht.

Kennst du dein Ikigai?


Coaching, um sein Ikigai zu finden – oder: was ist dein Grund, morgens aufzustehen?

Immer wieder kommen Menschen zu mir ins Coaching, die im Umbruch sind, die „sich im Kreis drehen“ und aktuell nicht wissen, welche Richtung sie einschlagen sollen. Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen, beruflich viel erreicht haben und "eigentlich" zufrieden sind. Und die durchaus in der Lage sind, sich Ziele zu stecken und sie umzusetzen.

Irgendetwas fehlt

Doch an einem gewissen Punkt reicht das nicht mehr. Irgendetwas fehlt – und sie können nicht benennen, was es ist. Manchmal ist ein äußerer Auslöser wie Trennung, Kündigung oder Krankheit der Grund, neue Wege einzuschlagen, nach einer neuen Orientierung zu suchen. Manchmal ist es aber auch nur „so ein Gefühl“, die Erkenntnis, dass bisherige Ziele keine Gültigkeit mehr besitzen. Oder nicht die erhofften Ergebnisse, Glück, Erfüllung gebracht haben. Oft steckt der Wunsch dahinter, dem eigenen Leben mehr Tiefe und vor allem mehr Sinn zu geben. Die Suche nach Sinn ist nichts Neues, und dennoch ein Vorhaben, das an eine Schatzsuche ohne Karte erinnert. Die Suche nach einem Schatz, den man in sich selbst zu finden erhofft. Doch wie geht man dabei vor? Einfach drauflos laufen und hoffen, irgendwas zu finden? Aufmerksam und achtsam sein, ob mir der Sinn irgendwie in den Sinn kommt? Oder zielstrebig aufbrechen, mit konkret benennbaren Zwischenschritten?



Was bedeutet Ikigai?

Vor einiger Zeit stieß ich auf den Begriff des „Ikigai“, das aus dem Japanischen übersetzt in etwa bedeutet „der Grund, morgens aufzustehen“, mit anderen Worten, einen Lebenssinn. Es beschreibt zudem eine Haltung, die maßgeblich daran beteiligt ist, ein langes, gesundes Leben zu führen. Auf der japanischen Insel Okinawa leben weltweit die meisten Hundertjährigen. Das Geheimnis ihres langen Lebens setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Aspekte sind z.B. eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, tägliche, moderate Bewegung, ein Leben in Gemeinschaft mit Freunden und Familie. Doch vor allem gilt ihre Lebenseinstellung als wesentliches Motiv für dieses hohe Alter. Sie haben diesen einen Grund, am Morgen aufzustehen. Sie haben ihr Ikigai, einen Sinn in ihrem Leben gefunden. Und sie haben keine Veranlassung, damit aufzuhören oder sich irgendwann zur Ruhe zu setzen. Weil sie lieben, was sie tun. Doch Ikigai ist mehr als das.

Ikigai als Coaching-Kompass

Den Grundgedanken des Ikigai nutze ich gern als Coaching-Ansatz, als Landkarte und Wegweiser, um meine Klienten auf der Suche nach ihrem Lebenssinn zu begleiten. Es bietet eine Struktur, die ich zusammen mit dem Klienten für eine aktuelle Positionsbestimmung nutzen kann. Es gibt zudem einen Hinweis, in welche Richtung wir uns bewegen könnten. Gleichzeitig lässt es viel Raum für das Unerwartete, für Überraschungen und für neue Entdeckungen, die nicht planbar sind, sondern einfach geschehen.
Er besteht im Wesentlichen aus vier Fragen, aus deren Schnittmenge letztlich der Kern, das Ikigai ersichtlich wird.


Die Grundfragen des Ikigai

Was liebe ich?
Was kann ich gut?
Wofür werde ich bezahlt?
Was braucht die Welt von mir?
Auf der Grafik sind die einzelnen Bereiche kreisförmig dargestellt. Jeweils zwei nebeneinander liegende Kreise überschneiden sich. Die Schnittmengen daraus bilden unsere Leidenschaft (Passion), unseren Beruf (Profession), Berufung (Vocation), unsere Aufgabe (Mission). Wenn alle Segmente mit Leben gefüllt sind, wenn wir lieben, was wir tun, wenn wir gut darin sind, wenn jemand uns dafür bezahlt und wenn die Welt das von uns braucht, finden wir im Zentrum unser Ikigai.


Was liebe ich?

Was begeistert dich?
Was kannst du unendlich lange tun, ohne müde zu werden?
Wodurch geht dein Herz auf?
Wann bist du im Flow?
Worüber könntest du stundenlang reden?
Wie würdest du deinen Tag verbringen, wenn du ausreichend Geld zum Leben hättest?
Was hast du als Kind geliebt?
Was erhöht so richtig deine Lebensfreude?

Was liebe ich?

Was kann ich gut?

Was hast du gelernt? Welche Ausbildungen hast du, spezielle Hobbies?
Bist du ein Organisationstalent? Ein Mathe-Genie? Ein Fremdsprachen-Talent?
Bist du eine Querdenkerin? Hast du einen guten Geschmack? Bist du ein begnadeter Hobbykoch?
Kannst du so herzhaft lachen, dass du damit andere Menschen ansteckst?
Was sagen deine Freunde über dich und deine Talente?

Was kann ich gut?

Was braucht die Welt von mir?

Was ist dein Beruf?
Was erfüllt dich mit Sinn?
Was entspricht deinen Werten?
Was soll einmal übrig bleiben, in Erinnerung bleiben, wenn du nicht mehr da bist?
Was brauchen andere Menschen von dir? Was macht dich ganz persönlich aus?
Welche deiner Handlungen wirken sich positiv auf andere Menschen aus?
Womit dienst du der Welt? Was ist deine Gabe für die Welt?

Was braucht die Welt von mir?

Wofür werde ich bezahlt?

Was ist dein Beruf?
Woher beziehst du dein Einkommen?
Tauschst du deine Arbeitszeit gegen Geld?
Erhältst du Einkommen aus Investments?
Bekommst du Tantiemen von Buch-Veröffentlichungen?
Welche Einkommensquellen hast du?
Welche Ideen kennst du, um Einkommen zu erhalten, ohne deine Arbeitszeit einzusetzen?

Wofür werde ich bezahlt?